.
.
.
Peter Goehlen
Bildhauer
.Fadenskulptur I Himmelslinien
Trier, Domfreihof, Heilig-Rock-Wallfahrt 2012
.

.
..
.

.
.
.
.
.
.
.
. .

.
.
copyright für das Foto: Markus Redert
Foto: Markus Redert
Die Fadenskulptur spannt sich als ein zartes, leichtes Gebilde über dem Domfreihof zwischen dem Empfangszelt für die Pilger und der Westfassade des Domes. Sie entfaltet sich über dem Besucher in einer Höhe von 3,5 Meter bis etwa 10 Meter. Die Skulptur öffnet sich in ihrer Gebärde, gleichzeitig in der Höhe ansteigend, zu dem Kirchenbau hin.

Das Werk folgt der symmetrischen Ordnung des Domes und des achteckigen Zeltes, ist aber als eine eigenständige asymmetrische Gestaltung im Raum ausgebildet. Die rechte und linke Seite des Raumgebildes sind verschieden:
in den Farben und in den Bewegungen.

Nur fünf Hauptschnüre halten die gesamte Skulptur aus Fäden. Sie sind straff gespannt. Die mittlere der fünf tragenden Hauptschnüre, ein rotes Seil, bildet hierbei die Mitte. Ihrer Gestaltung kommt besondere Bedeutung zu: sie hält die rechte und linke Seite zusammen und sucht Ausgleich und Gleichgewicht in dem gesamten Webwerk herzustellen.

Die dünneren Schnüre verweben die Form zu einem plastischen Gebilde im Raum. Sie sind nicht gespannt wie Saiten, sondern hängen in leichten, flachen Bögen. Damit erinnern sie an die Stofflichkeit eines Tuches oder Gewandes. 

Die plastischen Körper des Bildwerkes werden gebildet von Flächen, die Flächen von Linienfeldern, die Felder werden durch die einzelnen Fäden zur Entstehung gebracht.

Ein Ganzes wird gewoben aus dem Einzelnen.
Anzahl und Abstände der Fäden und Schlaufen sind nach bestimmten Zahlenverhältnissen komponiert, die auf die Zahlenfolge der Fibonacci – Reihe aufbauen (Zahlen des Goldenen Schnittes). So ist das ganze Gebilde der Fadenskulptur durchzogen von einem feinen Spiel von Rhythmen.

Peter Goehlen
.....
..